Welches Holz für Sichtschutz, Zaun & Terrasse?

Im Außen­be­reich wird Holz gern ver­wen­det, weil es für eine war­me, gemüt­li­che Atmo­sphä­re sorgt. Sie dür­fen aber nie ver­ges­sen, dass Holz ein natür­li­cher Werk­stoff ist.

Schrei­ner sagen, Holz atmet und lebt. Damit mei­nen sie, es reagiert auf Ein­flüs­se aus sei­ner Umge­bung, nimmt Feuch­tig­keit auf und gibt wel­che ab, quillt auf und schrumpft und ist anfäl­lig gegen Schad­in­sek­ten und Schim­mel. Die­se Eigen­schaf­ten müs­sen bei der Wahl des pas­sen­den Hol­zes berück­sich­tigt werden.

In die­sem Rat­ge­ber möch­ten wir Ihnen einen Ein­blick in geeig­ne­te Holz­ar­ten geben, mit denen Sie dau­er­haft Freu­de haben, wenn Sie eine Holz­ter­ras­se auf­bau­en sowie Sicht­schutz­wän­de und Zäu­ne auf­stel­len möchten.

Anforderungen an Holz im Außeneinsatz

Holz, das im Außen­be­reich ver­wen­det wird, muss Wit­te­rungs­ein­flüs­sen wie Feuch­tig­keit und UV-Strah­lung wider­ste­hen. Es darf nicht zu anfäl­lig gegen Insek­ten­be­fall sein. Fol­gen­de Eigen­schaf­ten wer­den von Holz für die Ter­ras­se und den Zaun verlangt:

  • Dau­er­haf­tig­keit

Damit ist die Wider­stands­fä­hig­keit gegen Insek­ten­be­fall gemeint. Die Dau­er­haf­tig­keit wird in Klas­sen von 1 bis 5 ange­ge­ben. Klas­se 1 bedeu­tet eine hohe Wider­stands­fä­hig­keit von mehr als 25 Jah­ren, Klas­se 3 einen mitt­le­ren Wert von 10 – 15 Jahren.

  • Gerin­ge Holzfeuchte

Bei der Ver­ar­bei­tung soll­te die Holz­feuch­te maxi­mal 15 Pro­zent betra­gen. Die Trock­nung muss lang­sam und scho­nend erfolgen.

  • Hoher Eigen­fett­an­teil

Holz ent­hält von Natur aus Fett und äthe­ri­sche Öle. Die­se sor­gen dafür, dass das Holz geschmei­dig bleibt und nicht split­tert. Dar­über hin­aus lie­fern sie einen natür­li­chen Schutz gegen Insek­ten und Witterungseinflüsse.

  • Hohe Form­be­stän­dig­keit

Das wird erreicht, indem das Holz nur wenig Feuch­tig­keit auf­nimmt. Feuch­tig­keit führt zu Form­ver­än­de­rung. Nimmt das Holz Feuch­tig­keit auf, quillt es auf, ver­grö­ßert also sein Volu­men. Gibt es Feuch­tig­keit ab, schrumpft es.

Holzterrasse
Holz­ter­ras­se © 123rf – Iria­na Shiyan

Anforderungen an Terrassenholz

Wird Ter­ras­sen­holz als Holz­be­lag ver­wen­det, muss es vor allem bestän­dig gegen Feuch­tig­keit sein, da es die­ser sowohl von oben als auch von der Unter­sei­te aus­ge­setzt ist.

Es darf nur wenig Feuch­tig­keit auf­neh­men, damit sich die Die­len des Belags nicht ver­zie­hen. Dar­über hin­aus muss es wider­stands­fä­hig gegen Insek­ten­fraß sein, da der Holz­be­lag von der Unter­sei­te befal­len wird.

Ter­ras­sen­holz darf weder zu rau noch zu glatt sein. Es muss auch bei Näs­se guten Halt geben und sich auch bar­fuß bege­hen las­sen. Des­we­gen muss es so wenig wie mög­lich splittern.

Anforderungen an Zaunholz

Zaun­holz muss eben­falls wider­stands­fä­hig gegen Feuch­tig­keit und Schad­in­sek­ten sein. Dau­er­haf­tig­keit ist beson­ders gefragt, wo Zaun­holz in direk­ten Kon­takt mit dem Erd­reich kommt.

Die Split­ter­fes­tig­keit spielt dage­gen nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Bei den Anfor­de­run­gen spielt eine gro­ße Rol­le, ob das Zaun­holz zur Begren­zung des Grund­stücks ver­wen­det wird oder ob es ledig­lich als Sicht­schutz die­nen soll.

Geeignete Holzarten

Die am meis­ten ver­wen­de­ten Holz­ar­ten für Ter­ras­sen und Zäu­ne sind Bang­ki­rai, Dou­gla­sie, Lär­che, WPC und Ther­mo­h­öl­zer. Sie wer­den durch ver­schie­de­ne Ver­fah­ren indus­tri­ell imprä­gniert.

Bangkirai

Das tro­pi­sche Hart­holz stammt ursprüng­lich aus Süd­ost­asi­en, wird aber heu­te über­all wo geeig­ne­te Bedin­gun­gen herr­schen, in Forst­plan­ta­gen ange­baut. Bang­ki­rai wur­de frü­her für Eisen­bahn­schwel­len benutzt. Es ist sehr wider­stands­fä­hig gegen Insek­ten­fraß und muss nicht extra che­misch behan­delt wer­den. Es kann bis zu 30 Jah­re genutzt wer­den. Das Holz hat eine hell- bis mit­tel­brau­ne Far­be und bekommt im Lau­fe der Zeit eine silb­ri­ge Patina.

Douglasie

Ursprüng­lich kommt Dou­gla­si­en­holz aus Nord­ame­ri­ka, wird aber heu­te unter ande­rem in Süd­ost­eu­ro­pa ange­baut. In Deutsch­land gibt es grö­ße­re Bestän­de in Bran­den­burg. Dou­gla­si­en­holz sieht mit sei­ner rot-brau­nen Fär­bung sehr edel aus. Es ist fest und wider­steht Insek­ten­be­fall. Sein hoher Harz­ge­halt stellt eine natür­li­che Imprä­gnie­rung dar. Im Außen­be­reich ver­graut Dou­gla­sie mit der Zeit.

Lärche

Übli­cher­wei­se wird die Lär­che zu den ein­hei­mi­schen Holz­ar­ten gezählt. Das meis­te Lär­chen­holz kommt jedoch heu­te aus Sibi­ri­en. Die Lär­che ist ein dich­tes und har­tes Holz. Es besitzt einen hel­len Farb­ton. Da es nur wenig Feuch­tig­keit auf­nimmt, arbei­tet es kaum, son­dern ist sehr form­sta­bil. Ein wei­te­res cha­rak­te­ris­ti­sches Merk­mal ist sein hoher Harz­ge­halt. Dadurch ist es sehr witterungsbeständig.

WPC (Kunststoffholz)

Wood Poly­mer Com­po­si­te Mate­ria­li­en wer­den haupt­säch­lich für Ter­ras­sen­die­len ver­wen­det. Es han­delt sich um Holz-Kunst­stoff-Ver­bund­werk­stof­fe. Sie benö­ti­gen kaum Pfle­ge, ver­grau­en nicht und sind wider­stands­fä­hig gegen Schäd­lin­ge. Selbst bei Näs­se bil­det WPC einen rutsch­fes­ten Unter­grund. Zudem neigt es nicht zum Split­tern. Sei­ne ein­zi­gen Nach­tei­le sind der hohe Preis (höher als Voll­holz) und dass es in der Son­ne sehr heiß wird.

Thermoholz

Dafür wird Kie­fern­holz benutzt. Sei­ne Struk­tur wird durch Tem­pe­ra­tu­ren bis zu +230°C und Was­ser­dampf modi­fi­ziert. Dadurch wird es wider­stands­fä­hi­ger, neigt nicht mehr zum Aus­har­zen und arbei­tet kaum noch. Ther­mo­holz ist lang­le­big und hygie­nisch unbe­denk­lich, da zu sei­ner Her­stel­lung kei­ne Che­mi­ka­li­en ver­wen­det wer­den. Durch die ther­mi­sche Behand­lung dun­kelt es nach.

Fazit: Holz ist ein idealer Werkstoff im Außenbereich

Im Gegen­satz zu Zie­geln oder gar Beton ver­mit­telt Holz einen rus­ti­ka­len, war­men Ein­druck. Für den Außen­be­reich kom­men ver­schie­de­ne Holz­ar­ten infrage.

Geeig­ne­te Höl­zer sehen nicht nur sehr deko­ra­tiv aus, son­dern sind auch lang­le­big. Für den Ter­ras­sen­bau und Zaun­bau haben sich kes­sel­druck­im­prä­gnier­te Höl­zer durch­ge­setzt. Bei der Mon­ta­ge soll­ten Sie dar­auf ach­ten, dass das Holz kei­nen direk­ten Kon­takt mit dem Erd­reich hat.

Damit Ter­ras­sen und Zäu­ne aus Holz gut aus­se­hen und lan­ge hal­ten, benö­ti­gen sie spe­zi­ell im Außen­be­reich regel­mä­ßi­gen Rei­ni­gung und Holz­pfle­ge.

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