Forstarbeiten bedeuten mehr als nur Baumfällungen
Wälder sind wertvolle Ökosysteme. Sie sind wichtig für den Artenschutz, den Ausgleich von Temperaturschwankungen, als Wasserspeicher und Erholungsorte. Darüber hinaus spielt der Wald als Lieferant von Rohstoffen wie Holz oder Harz eine enorme wirtschaftliche Rolle.
Die meisten Wäldern werden deshalb als Nutzwälder klassifiziert. So ein Nutzwald wächst jedoch nicht von allein. Zu seiner Erhaltung und Erneuerung sind umfangreiche Forstarbeiten, auch Waldarbeiten genannt, erforderlich.
Wir möchten Ihnen in diesem Forstratgeber einen kleinen Einblick in die erforderlichen Forstarbeiten im Wald geben sowie Tipps, wie Sie einen Forst-Spezialisten finden.
Die wichtigsten Forstarbeiten im Überblick
Forstarbeiten beschränken sich nicht nur auf die warme Jahreszeit, sondern fallen das ganze Jahr über an. Die Liste der Arbeiten ist lang. Dazu gehören unter anderem:
Neuanpflanzungen nach Rodungen
Auf gerodeten Flächen werden Forstkulturen angelegt. Die Jungpflanzen werden gezielt ausgesucht und gesetzt. In den ersten Jahren müssen sie häufig durch Zäune gegen Wildverbiss geschützt werden. Mulchen schützt gegen Austrocknen des Bodens.
Kulturpflege
Das sind Maßnahmen, die zur Förderung des Jungwuchses getroffen werden müssen. Kranke Bäume und unerwünschte Baumarten werden markiert und gezielt entfernt.
Läuterung
Die Läuterung setzt ein, nachdem die einzelnen Baumkronen ein geschlossenes Blätterdach gebildet haben. Bei der Negativauslese werden gezielt kranke oder geschädigte Bäume entfernt. Manchmal wird die Läuterung genutzt, um Wirtschaftswege anzulegen.
Kahlschlag oder Holzernte
Beim Kahlschlag wird eine genau bestimmte Fläche abgeholzt. Mit Holzernte bezeichnet man in der Forstwirtschaft gezielte Baumfällungen einzelner Exemplare aus dem Bestand. Das Verbringen der Stämme zu einem Lagerplatz, von dem aus sie weiter transportiert werden können, wird Rücken genannt.
Beim geschlagenen Holz wird zwischen Langholz und Kurzholz unterschieden. Langholz ist Stammholz mit mehr als 6 m Länge oder Industrieholz mit mehr als 3 m Länge. Kurzholz ist dagegen Rundholz in Einheitslängen, bei Stammholz bis zu 6 m, bei Industrieholz bis zu 3 m.
Wegebau
Forstwirtschaftliche Wege müssen angelegt und unterhalten werden. Das betrifft zum Beispiel die Beseitigung von Hindernissen, die Anlage oder Unterhaltung von Brücken, Geländern und ähnlichen Einrichtungen.
- Anlage und Unterhalt von Erholungseinrichtungen im Wald
- Natur- und Landschaftspflege
Dazu zählen zum Beispiel das Anlegen oder der Schutz von Biotopen
- Mithilfe im Jagdbetrieb
Die Besonderheiten der Forstarbeit
Waldarbeit, wie Forstarbeit auch genannt wird, gilt offiziell als Schwerstarbeit. Baumfällungen, Rücken, ja selbst scheinbar einfache Arbeiten wie Mulchen fordern vollen körperlichen Einsatz.
Für Forstarbeiten kommen zahlreiche Spezialmaschinen wie Rücketraktoren, Harvester, Forwarder und andere zum Einsatz. Trotz der Mechanisierung wird ein großer Teil der Forstarbeiten noch immer mit der Hand ausgeführt. Das wichtigste Werkzeug der Forstarbeiter ist die Motorsäge.
Zur Bedienung der diversen forstwirtschaftlichen Geräte ist eine fachliche Qualifikation oder eine Genehmigung erforderlich (beispielsweise Motorsägenschein).
Forstarbeit ist nicht nur schwer, sondern auch gefährlich. Arbeitsunfälle kommen in der Forstwirtschaft häufiger als bei anderen Tätigkeiten vor. Nicht umsonst muss spezielle Schutzkleidung wie Helm mit Genickschutz, Schutzbrille und Kleidung sowie Schuhe mit Schnittschutz getragen werden.
Probleme und Lösungen privater Waldbesitzer
Der größte Teil der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern ist in der Hand staatlicher Stellen wie der Landesregierung, dem Bund, Kommunen oder auch der Kirchen. Diese verfügen über die entsprechenden Fachkräfte (Forstwirte), um Waldarbeiten durchführen zu können.
Anders sieht das bei privaten Waldbesitzern aus. Den meisten gehört eine Fläche, die kleiner als 2 Hektar ist. Sie verfügen in der Regel weder über die notwendige berufliche Qualifikation noch über die Technik, um ihre Wälder selbst bewirtschaften zu können.
Das Problem kann auf verschiedene Art und Weise gelöst werden. Private Waldbesitzer können sich an das nächste Forstamt wenden und um Rat und Hilfe bitten. Es gibt Forstämter, die mit privaten Waldbesitzern Pflegeverträge abschließen. In solchen Verträgen ist geregelt, welche Forstarbeiten vom Forstamt übernommen werden. Diese Option ist besonders praktisch, wenn der Privatwald an ein Waldstück bzw. Revier im Besitz des Staates oder Landes grenzt.
Alternativ können Waldbesitzer auch private Firmen (von denen es in Schwerin und Umgebung einige gibt) mit der Durchführung von Forstarbeiten beauftragen. Die Verträge werden individuell gestaltet. Darin wird genau festgelegt, welche Arbeiten wann wie oft ausgeführt werden sollen. Bevor der Vertrag rechtskräftig abgeschlossen wird, sollten Waldbesitzer schriftliche Angebote von mehreren Firmen einholen, um die Preise vergleichen zu können. Seriöse Firmen stellen auch gern Referenzen ihrer Kunden zur Verfügung.
Forstarbeiten – eine Angelegenheit der Fachleute
Der Begriff Forstarbeit beinhaltet eine Vielzahl von Tätigkeiten wie zum Beispiel Baumfällungen, Rücken oder Mulchen. Für die Arbeiten und das Bedienen der Forstmaschinen ist eine berufliche Qualifikation erforderlich.
Private Waldbesitzer, die weder eine Qualifikation verfügen noch die notwendigen Spezialmaschinen besitzen, können mit Forstämtern Pflegeverträge abschließen oder sich an Privatfirmen wenden und sie mit den notwendigen Forstarbeiten beauftragen. Es selbst zu tun wäre zu gefährlich und würde gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen.
Wir sind für Forstarbeiten spezialisiert und bieten Ihnen diverse Dienstleistungen in den Bereichen Wald und Garten an.