Nadelhölzer in Deutschland & wie sie verwendet werden

Nadel­höl­zer wer­den im Bau­ge­wer­be und in der Wirt­schaft zu vie­len Zwe­cken ver­wen­det. Sie kom­men häu­fig im Außen­be­reich zum Einsatz.

Das Holz der Koni­fe­ren wird im holz­ver­ar­bei­ten­den Gewer­be als Nadel­holz bezeich­net. Das spielt auf die klei­nen, nadel­ar­ti­gen Blät­ter der Bäu­me an. Wegen sei­nes hohen Harz­ge­halts wird Nadel­holz auch als »Harz­holz« bezeich­net. Beson­ders im Süden Deutsch­lands wach­sen gro­ße Bestän­de. Noch immer wer­den dort Nadel­höl­zer in Mono­kul­tur ange­pflanzt, was ver­schie­de­ne Pro­ble­me mit sich bringt. Die Lage ver­bes­sert sich erst allmählich.

In die­sem Rat­ge­ber erklä­ren wir Ihnen, wel­che Nadel­höl­zer es gibt und wel­che Beson­der­hei­ten sie haben.

Was unterscheidet Nadelholz von Laubholz?

Nadel­holz hat eine gerin­ge­re Dich­te als Laub­holz. Sein Gehalt an Harz ist höher als beim Laub­holz. Das bringt eine erhöh­te natür­li­che Wider­stands­fä­hig­keit gegen Fäul­nis, Schim­mel und Insek­ten­be­fall mit sich.

Nadelwald in MV - Mecklenburg-Vorpommern
© iStock – IMAGINARIUS: Nadel­wald in MV – Mecklenburg-Vorpommern

Trotz­dem sind im Außen­ein­satz Schutz­maß­nah­men wie Anstri­che oder Imprä­gnie­run­gen erfor­der­lich, um eine lan­ge Lebens­dau­er zu gewähr­leis­ten. Im Eng­li­schen wird Nadel­holz Soft­wood genannt. Das nimmt dar­auf Bezug, dass es in der Regel wei­cher als Laub­holz ist. Es gibt wesent­lich weni­ger Nadel- als Laubhölzer.

Die meis­ten der im Bau­ge­wer­be ver­wen­de­ten Nadel­höl­zer stam­men aus ein­hei­mi­schen Wäl­dern. Selbst ursprüng­lich aus Nord­ame­ri­ka stam­men­den Arten wie Dou­gla­sie wer­den heu­te in Deutsch­land angepflanzt.

Nadel­höl­zer sind zum Bau­en gut geeig­net, weil die Stäm­me in der Regel lang und gera­de gewach­sen sind. Dadurch las­sen sie sich gut zu Bret­tern und Bal­ken ver­ar­bei­ten. Als Brenn­holz eig­nen sich Nadel­höl­zer dage­gen weni­ger. Wegen ihrer gerin­gen Dich­te haben sie einen gerin­ge­ren Heiz­wert als Laub­höl­zer. Der hohe Harz­ge­halt hin­ter­lässt vie­le Ver­bren­nungs­rück­stän­de. Nadel­höl­zer nei­gen beim Ver­bren­nen zum Funkenflug.

Die wichtigsten Nadelhölzer und ihre Verwendung

In der Indus­trie wer­den fol­gen­de Arten am häu­figs­ten verwendet:

  • Fich­te
  • Kie­fer
  • Tan­ne
  • Lär­che
  • Dou­gla­sie

Fichte

Die Fich­te gehört zu den schnell wach­sen­den Nadel­höl­zern. Sie ist die wich­tigs­te Nutz­holz­art in Deutsch­land. Außer zum Bau­en wird sie haupt­säch­lich zur Her­stel­lung von Zell­stoff und Papier ver­wen­det. Fich­ten­holz ist leicht und fest zugleich, jedoch nur wenig wit­te­rungs­be­stän­dig. Es wird oft im Innen­be­reich für Dach­stüh­le, Wän­de, Decken, Fuß­bö­den und Wand­ver­klei­dun­gen verwendet.

Kiefer

Kie­fern­holz ist in gro­ßen Men­gen ver­füg­bar. Es ist sehr sta­bil und lan­ge halt­bar. Des­halb wird es bei­spiels­wei­se für Türen, Fens­ter und Fas­sa­den­ele­men­te benutzt. Nach einer Druck­im­prä­gnie­rung kann es auch im Außen­be­reich als Pfos­ten, Pfäh­le oder Zaunele­men­te ver­wen­det wer­den. Innen dient es zum Ver­scha­len oder für wenig stra­pa­zier­te Treppen.

Tanne

In sei­nen Eigen­schaf­ten ähnelt das Holz der Tan­ne dem der Fich­te. Tan­nen­holz ist jedoch weni­ger emp­find­lich gegen Feuch­tig­keit. Aus Tan­nen­holz tritt kein Harz aus. Des­we­gen wird es gern zu Möbeln wie Stüh­len oder Tischen ver­ar­bei­tet. Aller­dings sind Tan­nen wesent­lich sel­te­ner als Fich­ten. Dar­um ist Tan­nen­holz auch erheb­lich teurer.

Lärche

Lär­chen­holz besitzt einen mar­kan­ten Farb­un­ter­schied zwi­schen Kern­holz und Splintholz auf. Es ist schwe­rer und här­ter als ande­re Nadel­höl­zer. Wegen sei­ner gro­ßen Bestän­dig­keit wird es als Bau­holz sehr geschätzt. Außen wird es im Erd- und Was­ser­bau und für Brü­cken genutzt. Wegen sei­nes deko­ra­ti­ven Aus­se­hens wer­den dar­aus Möbel, Fuß­bö­den, Türen, Tore und Fens­ter­rah­men ange­fer­tigt. Auch als Wand­ver­klei­dung oder für Trep­pen und Bal­ko­ne wird Lär­chen­holz gern genommen.

Douglasie

In Deutsch­land wach­sen grö­ße­re Bestän­de an Dou­gla­si­en in Bran­den­burg. Das Holz sieht sehr deko­ra­tiv aus und wird im Innen­aus­bau oft als deko­ra­ti­ves Ele­ment benutzt. Es ist von Natur aus dau­er­haft. Des­we­gen ver­wen­det das Bau­ge­wer­be Dou­gla­sie häu­fig für Fach­werk­bau­ten und für Bal­ko­ne. Kommt es jedoch in direk­ten Kon­takt zum Erd­reich oder mit anhal­ten­der Näs­se ist es nur wenig dauerhaft.

Neben den erwähn­ten Arten gibt es noch ande­re Nadel­höl­zer, wie bei­spiels­wei­se Wachol­der, Zeder oder Zypres­se, die aber nur gerin­ge Bedeu­tung im Bau­ge­wer­be haben.

Fazit

Nadel­höl­zer zeich­nen sich durch ein gerin­ges Gewicht und hohe mecha­ni­sche Fes­tig­keit aus. Die meis­ten Arten stam­men aus ein­hei­mi­schen Wäl­dern. Wirt­schaft­lich am bedeu­tends­ten ist die Fich­te, nicht nur als Bau‑, son­dern auch als Nutz­holz. Am wider­stands­fä­higs­ten und här­tes­ten ist Lär­chen­holz. Es wird sowohl für den Innen­aus­bau als auch für den Außen­be­reich genutzt.

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