Wie bringe ich meine Gartenpflanzen sicher durch den Winter?

Nicht alle Gar­ten­pflan­zen kön­nen unge­schützt den Win­ter über­ste­hen. Bei eini­gen müs­sen Sie für die kal­te Jah­res­zeit beson­de­re Schutz­vor­keh­run­gen ergreifen.

Warum der Winter gefährlich für Pflanzen ist

Die Daten des Deut­schen Wet­ter­diens­tes bestä­ti­gen, dass die Win­ter im Ver­gleich zu denen vor 30 Jah­ren nicht nur mil­der, son­dern auch kür­zer gewor­den sind. Im Durch­schnitt ver­kürz­te sich die Dau­er des Win­ters um 10 – 14 Tage. Das wird am Zeit­punkt des Ein­set­zens der Hasel­blü­te gemes­sen, die den Beginn des Vor­früh­lings ankündigt.

Das sind doch gute Nachrichten für den Gärtner, oder?

Lei­der nein, denn auch der Wet­ter­ver­lauf im Win­ter ist anders als frü­her. Frü­her herrsch­te im Win­ter fast durch­ge­hend Frost und eine geschlos­se­ne Schnee­de­cke war die Regel. Heu­te ist sie eher die Aus­nah­me. Immer häu­fi­ger gibt es im Win­ter län­ge­re Peri­oden mit Tem­pe­ra­tu­ren über +8°C.

Das ist pro­ble­ma­tisch für die Pflan­zen, weil die mil­den Tem­pe­ra­tu­ren sie aus ihrer Win­ter­ru­he rei­ßen und zum Aus­trei­ben anre­gen. Kommt dann der Frost erneut zurück, erfrie­ren die jun­gen Trie­be. Der Win­ter ist auch eine Zeit des Was­ser­man­gels. Schnee bleibt auf der Ober­flä­che lie­gen und das Was­ser im Boden ist gefroren.

Zudem begüns­tigt nass­kal­tes Wet­ter Schim­mel­pil­ze. Die größ­te Gefahr für Gar­ten­pflan­zen geht nicht vom Frost aus, son­dern vom Wech­sel aus mil­den und kal­ten Wet­ter kom­bi­niert mit Schneemangel.

Schutzmaßnahmen für Ihre Gartenpflanzen

Die meis­ten Gar­ten­pflan­zen sind hart im Neh­men und benö­ti­gen kei­ne beson­de­ren Schutz­maß­nah­men, um über den Win­ter zu kom­men. Bei ande­ren reicht eine Schicht Laub oder Mulch aus, um sie über den Win­ter zu brin­gen. Anders sieht das bei Jung­pflan­zen und eini­gen emp­find­li­chen Arten aus. Bekann­te Bei­spie­le dafür sind Rosen, Laven­del, Kame­li­en und Hanfpalmen.

Winterschutz für Rosen

Bei Beet- und Strauch­ro­sen müs­sen die Ver­ede­lungs­stel­len an der Basis der Sträu­cher vor Frost geschützt wer­den. Das geschieht am bes­ten, indem Sie Erde oder Mulch anhäu­feln. Die Ver­ede­lungs­stel­le bei Hoch­stamm­ro­sen befin­det sich unter­halb des Ansat­zes der Kro­ne. Zum Schutz erhält in der Regel die gesam­te Kro­ne eine Hau­be aus Vlies. Die jun­gen Trie­be wer­den mit Tan­nen­rei­sig schattiert.

Schutz für junge Obstbäume

Jun­ge Obst­bäu­me lei­den im Win­ter durch die Son­ne Scha­den. Wenn sie scheint, erwärmt sich die Rin­de stark und dehnt sich aus. Das führt zu Span­nungs­ris­sen. Dem beu­gen Sie vor, indem Sie die jun­gen Zwei­ge und das Stämm­chen weiß anstrei­chen. Die wei­ße Far­be reflek­tiert die Son­ne und ver­hin­dert eine zu star­ke Erwärmung.

Junge Zierbäume müssen ebenfalls geschützt werden

Die­se Gehöl­ze sind der­sel­ben Gefahr wie Obst­bäu­me aus­ge­setzt. Bei Frost und Son­nen­schein erwärmt sich die Rin­de und reißt. Aus ästhe­ti­schen Grün­den kön­nen Sie Stamm und Zwei­ge bei Zier­ge­höl­zen aber nicht ein­fach weißen.

Statt­des­sen umwi­ckeln Sie Stamm und Äste mit Jute­strei­fen oder Rohr­mat­ten. Es hilft bereits, wenn Sie ein Brett oder ein ande­res Objekt auf­stel­len, das Schat­ten wirft und dadurch die über­mä­ßi­ge Erwär­mung verhindert.

Immergrüne Sträucher

Immer­grü­ne Pflan­zen und Hecken lei­den im Win­ter häu­fig unter Tro­cken­heit. Das Phä­no­men nennt der Gärt­ner Frost­trock­nis. Bei einer Wär­me­pe­ri­ode im Win­ter ver­duns­ten die Blät­ter Was­ser. Die Wur­zeln kön­nen aber kein neu­es lie­fern, weil der Boden gefro­ren ist. Die Trieb­spit­zen fär­ben sich braun und ster­ben am.

Sie kön­nen das ver­hin­dern, indem Sie ein Schat­ti­er­netz über den Pflan­zen auf­span­nen, das über­mä­ßi­ge Erwär­mung ver­hin­dert. Bei frost­emp­find­li­chen immer­grü­nen Pflan­zen aus dem Mit­tel­meer­raum emp­feh­len Exper­ten, den Boden zusätz­lich mit einer dicken Schicht Mulch (ca. 30 cm) abzu­de­cken, um die Wur­zeln vor Frost zu schüt­zen. An frost­frei­en Tagen soll­ten Sie gie­ßen, um die Pflan­zen mit Was­ser zu versorgen.

Lavendel und andere sommergrüne Zwergsträucher schützen

Die­sen Pflan­zen macht am meis­ten die nass­kal­te Wit­te­rung zu schaf­fen. Gegen stau­en­de Näs­se sind sie emp­find­lich. Sie soll­ten daher nur in san­di­gen Boden mit guter Drai­na­ge gepflanzt wer­den. Gegen das Win­ter­wet­ter schüt­zen Sie die Pflan­zen am bes­ten mit einer dicken Schicht Mulch und Tannenreisig.

Auch Steingartenpflanzen brauchen Winterschutz

Vie­le Stein­gar­ten­pflan­zen kom­men aus alpi­nen Regio­nen mit sehr kal­ten Win­tern. Trotz­dem brau­chen sie im Flach­land Win­ter­schutz. Das liegt dar­an, dass sie in ihrer Hei­mat im Win­ter unter einer hohen Schnee­de­cke begra­ben sind, die sie vor Frost schützt.

Die­sen natür­li­chen Schutz kön­nen Sie imi­tie­ren, indem Sie den kom­plet­ten Stein­gar­ten mit Vlies oder Laub abde­cken. Für ein­zel­ne Pflan­zen eig­nen sich Tannenreisig.

Kübelpflanzen durch den Winter bringen

Dafür gibt es 2 Mög­lich­kei­ten. Sie kön­nen die Kübel­pflan­ze in eine Holz­kis­te stel­len, auf deren Boden Sie zuvor etwa 10 cm Rin­den­mulch geschüt­tet haben. Den Raum zwi­schen Kübel und Kis­ten­wand fül­len Sie anschlie­ßend eben­falls mit Rin­den­mulch aus.

Alter­na­tiv kön­nen Sie den Kübel zur Iso­lie­rung gegen Boden­frost auf eine Lage Sty­ro­por stel­len und mit Bast­mat­ten umwi­ckeln. Stel­len Sie den Kübel an eine geschütz­te Stel­le dicht an der Haus­wand, wo die Pflan­ze gegen Wind und Näs­se geschützt ist.

Auf den Winter vorbereiten

Bei den meis­ten ein­hei­mi­schen Pflan­zen sind kei­ne oder nur mini­ma­le Vor­be­rei­tun­gen not­wen­dig, damit sie den Win­ter über­ste­hen. Bei­spiels­wei­se benö­ti­gen Zwie­bel­pflan­zen kei­nen Schutz.

Beson­de­re Schutz­maß­nah­men sind bei Jung­pflan­zen und Exo­ten erfor­der­lich. Jedoch selbst bei die­sen Arten hält sich der Auf­wand in Gren­zen. Den Lohn der Mühe kön­nen Sie im Früh­jahr ern­ten, wenn Ihr Gar­ten grü­nend und blü­hend aus der Win­ter­ru­he erwacht.

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