Energieträger Holz: Renaissance der Holznutzung

Seit wann der Mensch in der Lage war, Feu­er zu machen, ver­liert sich im Dun­keln der Geschich­te. For­scher schät­zen, dass es min­des­tens 400.000 Jah­re her ist.

Ers­te und lan­ge Zeit ein­zi­ge Ener­gie­quel­le, mit Aus­nah­me von Öl zur Beleuch­tung in Öllam­pen, war Holz. Erst viel spä­ter wur­den fos­si­le Ener­gie­trä­ger wie Koh­le oder Erd­öl genutzt. Durch deren Ein­satz ging die Ver­wen­dung von Brenn­holz lan­ge Zeit zurück. In den letz­ten Jah­ren erlebt sie jedoch einen star­ken Zuwachs.

Wir möch­ten in die­sem Blog­bei­trag auf­zei­gen, wel­che Ener­gie­dich­te der Werk­stoff »Holz« hat und für wel­che Ein­satz­zwe­cke er geeig­net ist. Wir erklä­ren Ihnen wel­che Holz­ar­ten beson­ders effi­zi­en­te Ener­gie­trä­ger sind.

Holz als Energiequelle

Abso­lut tro­cke­nes Holz hat einen Heiz­wert von 5 kWh/kg. Das ent­spricht unge­fähr dem Heiz­wert von Braun­koh­le­bri­ketts (5,3 kWh). Zum Ver­gleich: Heiz­öl hat einen durch­schnitt­li­chen Brenn­wert von 12 kWh.

Aller­dings gibt es in der Natur kein abso­lut tro­cke­nes Holz. Nor­ma­ler­wei­se wird Brenn­holz im Zustand „luft­tro­cken“ ver­wen­det. Sol­ches Holz hat eine Rest­feuch­te von ca. 15 Pro­zent. Da beim Ver­bren­nen das Was­ser ver­dampft und dadurch Wär­me gebun­den wird, sinkt der Heiz­wert auf unge­fähr 4,2 – 4,3 kWh/kg ab.

Nadel­höl­zer haben wegen ihres Harz­ge­halts einen etwas höhe­ren Heiz­wert. Trotz­dem ist die­ser ziem­lich kon­stant, unab­hän­gig von der Holz­art. Im Prin­zip kann jedes Holz als Brenn­holz benutzt werden.

Das Pro­blem besteht dar­in, dass wei­ches Holz weni­ger dicht ist. Des­we­gen ver­brennt es schnel­ler und man benö­tigt wesent­lich mehr davon. Hart­holz ist dage­gen schwer und dicht. Es brennt wesent­lich lang­sa­mer.  Nicht jedes Holz brennt gleich gut. Je nach dem Ver­wen­dungs­zweck eig­net sich die eine oder ande­re Holz­art am besten.

Brennholz & Pellets
© 123rf – foo­dandmo­re: Brenn­holz & Pellets

Brennholz für das Lagerfeuer

Ein Lager­feu­er beim Cam­ping oder Angel­aus­flug wärmt nicht nur, son­dern ist sehr roman­tisch. Abge­se­hen von den Brand­schutz­vor­schrif­ten (Wald­brand­warn­stu­fe) kommt es vor allem dar­auf an, das rich­ti­ge Holz für das Lager­feu­er zu wählen.

Grund­sätz­lich soll­ten Sie nur tro­cke­nes Holz benut­zen. Grü­nes Holz ist unge­eig­net. Es brennt schlecht und qualmt. Zwar bren­nen Bir­ken- und Eschen­holz auch, wenn sie nass sind, dar­auf soll­ten Sie aber nur zurück­grei­fen, wenn Sie kein ande­res Brenn­holz haben.

In jedem Wald fin­den Sie Tot­holz, wenn Sie ein biss­chen suchen. In der Regel ist abge­stor­be­nes Holz so tro­cken, dass die Feuch­tig­keit durch einen Regen­schau­er nur äußer­lich haftet.

Gutes Brenn­holz erken­nen Sie an sei­nem gerin­gen Gewicht. Beim Bie­gen zer­bricht es mit einem lau­ten Geräusch. Nadel­holz eig­net sich weni­ger fürs Lager­feu­er, weil beim Ver­bren­nen durch das Harz vie­le Fun­ken ent­ste­hen. Sie kön­nen Brand­lö­cher ver­ur­sa­chen und Brän­de aus­lö­sen. Zum Anzün­den eig­nen sich Bir­ken­rin­de, Fich­ten­zap­fen oder zusam­men­ge­knüll­tes Zeitungspapier.

Tipp: Mor­sches Holz ist für das Lager­feu­er abso­lut unge­eig­net. Es ent­hält zu viel Feuch­tig­keit und hat einen schlech­ten Heizwert.

Brennholz für den Kamin

Für den Kamin eig­nen sich meh­re­re Holz­ar­ten. Am belieb­tes­ten sind Buche und Eiche. Sie kön­nen auch Weich­höl­zer wie Fich­te oder Kie­fer neh­men. Die ver­bren­nen jedoch schnel­ler als Hart­höl­zer. Am bes­ten ist eine Kom­bi­na­ti­on von Hart- und Weichholz.

Eini­ge weni­ge Weich­höl­zer benut­zen Sie zum Anzün­den. Dann legen Sie Hart­höl­zer nach. Für den offe­nen Kamin eig­net sich tro­cke­nes Bir­ken­holz. Es duf­tet ange­nehm beim Verbrennen.

Gleich wel­ches Holz Sie benut­zen, es muss gut abge­la­gert („gewürzt“) sein. Die Rest­feuch­tig­keit darf nicht höher als 20 Pro­zent lie­gen, bes­ser sind 15 Pro­zent. Um das zu errei­chen, muss das Holz tro­cken und luf­tig gela­gert wer­den. Die Luft muss zwi­schen den Schei­ten zir­ku­lie­ren kön­nen. Der Kel­ler ist des­halb als Lager­platz ungeeignet.

Holz zum Räuchern

All­ge­mein eig­nen sich alle Holz­ar­ten zum Räu­chern, die nur wenig Harz ent­hal­ten. Das sind meis­tens Hart­höl­zer. Weich­holz wie Kie­fer oder Fich­te taugt nicht zum Räu­chern, weil das Harz beim Ver­bren­nen das Räu­cher­gut mit einem dün­nen Film über­zieht. Zudem ent­steht sehr viel bei­ßen­der Rauch.

Buche ist am bes­ten zum Räu­chern geeig­net. Damit kön­nen Sie sowohl Fleisch als auch Fisch, Käse oder Geflü­gel räu­chern. Bir­ke und Erle geben ein mil­des Aro­ma. Damit kön­nen Sie Schwei­ne­fleisch oder Geflü­gel räuchern.

Esche ist die bes­te Wahl für Rind­fleisch und Fisch. Eichen­holz ist für das Räu­chern fast so beliebt wie Buche. Es gibt ein kräf­ti­ges Aro­ma. Daher eig­net es sich eher für rotes Fleisch oder für Fisch mit einem hohen Fett­an­teil wie Aal oder Karpfen.

Bestes Holz zum Heizen

Das bes­te Holz zum Hei­zen ist Buche. Es brennt lan­ge und gleich­mä­ßig und gibt viel Wär­me. Eiche ist weni­ger gut geeig­net, da das Holz viel Gerb­säu­re ent­hält. Das kann dazu füh­ren, dass der Kamin versottet.

Ande­re Laub­höl­zer wie Kir­sche, Ahorn, Robi­nie oder Esche eig­nen sich auch gut, sind aber sel­te­ner. Weich­höl­zer wie Fich­te oder Kie­fer bren­nen schnell. Sie wer­den des­halb gern zum „Anfeu­ern“ benutzt, soll­ten aber nur in einer geschlos­se­nen Feu­er­stät­te ver­wen­det wer­den, weil sie zu Fun­ken­flug nei­gen. Nadel­höl­zer begüns­ti­gen die Ent­ste­hung von Ruß.

Sehr gefragt sind der­zeit Holz­pel­lets, die in einer Pel­let­hei­zung zur Erzeu­gung von Wär­me­en­er­gie genutzt werden.

Holz – Renaissance eines uralten Brennstoffs

Holz fei­ert sein Come­back, weil es umwelt­freund­lich und kos­ten­güns­tig ist, zumin­dest wenn es in moder­nen Kami­nen und Hei­zungs­an­la­gen ver­brannt wird.

Brenn­holz stammt über­wie­gend aus ein­hei­mi­schen Holz­ar­ten und ist nach­hal­tig. Rich­tig ein­ge­setzt, kön­nen Sie damit eben­so güns­tig hei­zen wie mit Öl. Das trifft ins­be­son­de­re auf Pel­let­hei­zun­gen zu.

Auf kei­nen Fall dür­fen Sie jedoch Res­te von Euro­palet­ten, Möbeln, Span­plat­ten oder behan­del­tes Holz ver­bren­nen. Dabei wer­den gefähr­li­che Gift­stof­fe frei­ge­setzt. Unter Umstän­den kön­nen Sie sich straf­bar machen.

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