Kettensägenausbildung mit hohen Sicherheitsstandards

Die Motor­sä­ge ist das wich­tigs­te Werk­zeug für Wald­ar­bei­ten. Die Arbeit damit ist schwer und gefähr­lich. Ein Kurs ver­mit­telt das Wis­sen und die Fähigkeiten.

Mit einer guten Motor­sä­ge kön­nen Sie im Wald eine Viel­zahl von Arbei­ten ver­rich­ten. Ange­hen­de Forst­ar­bei­ter ler­nen den rich­ti­gen Umgang mit einer Motor­sä­ge als Bestand­teil ihrer Aus­bil­dung. Aller­dings absol­viert nicht jeder, der im Wald arbei­tet, eine Aus­bil­dung zum Forstarbeiter.

Vie­le pri­va­te Wald­be­sit­zer, aber auch Brenn­holz-Selbst­wer­ber sind Lai­en in der Wald­ar­beit. Sie nei­gen dazu, die Gefahr, die von einer Motor­sä­ge aus­geht, zu unter­schät­zen. Das kann lebens­ge­fähr­lich wer­den. Aus die­sem Grund soll­te eine Ket­ten­sä­ge nicht ohne den ent­spre­chen­den Kurs bedient werden.

Welche Motorsägenkurse gibt es?

Lei­der gibt es auf die­sem Gebiet kei­nen ein­heit­li­chen Stan­dard. Es gibt ver­schie­de­ne Anbie­ter. Zu den Bes­ten gehö­ren die DEKRA und die KWF (Kura­to­ri­um für Wald­ar­beit und Forst­tech­nik e.V. Bei­de bie­ten Kur­se an, die von Forst­äm­tern und Behör­den aner­kannt wer­den. Der Teil­neh­mer legt eine Prü­fung ab.

Sei­ne erfolg­rei­che Teil­nah­me wird durch ein Zer­ti­fi­kat bestä­tigt. Momen­tan gibt es 3 Kurs­stan­dards, deren Inhalt prak­tisch gleich ist und die unter­ein­an­der aner­kannt werden:

• DGUV Infor­ma­ti­on 214–059
• AS Baum 1
• KWF Stan­dards für Motorsägenkurse

Was beinhalten die KWF Standards?

Die Orga­ni­sa­ti­on bie­tet Motor­sä­gen­kur­se in 4 Modu­len an: A1, A2 , A und B. Die bei­den Modu­le A1 und A2 kön­nen in einen Kurs zusam­men­ge­fasst wer­den. Alle Modu­le umfas­sen theo­re­ti­schen Unter­richt und prak­ti­sche Übun­gen mit der Motor­sä­ge. Die Modu­le haben fol­gen­den Inhalte:

• A1

Das Modul rich­tet sich an alle Nut­zer, die Grund­kennt­nis­se im Umgang mit der Motor­sä­ge benö­ti­gen. Das sind in der Haupt­sa­che Selbst­wer­ber und klei­ne­re pri­va­te Wald­be­sit­zer. Die Teil­neh­mer ler­nen, wie eine Motor­sä­ge funk­tio­niert, wie sie ein­ge­setzt wird, wel­che Gefah­ren beim Ein­satz auf­tre­ten und wie sie ver­hin­dert wer­den kön­nen. Nach Abschluss des Kur­ses kön­nen die Teil­neh­mer gefäll­tes Holz sicher auf­ar­bei­ten. Der Unter­richt umfasst 8 Unter­richts­ein­hei­ten in Theo­rie und Pra­xis. Eine Unter­richts­ein­heit hat 45 Minuten.

• A2

Das Modul hat die­sel­be Ziel­grup­pe wie das Modul A1. Sei­ne Zie­le gehen aber dar­über hin­aus. Die Teil­neh­mer sind in der Lage, die Holz­ern­te, bei schwä­che­rem Holz, unter Nor­mal­be­din­gun­gen durch­zu­füh­ren. Sie kön­nen Bäu­me bis 20 cm BHD (Brust­hö­hen­durch­mes­ser) fäl­len und auf­ar­bei­ten. Auch die­ses Modul umfasst 8 Unterrichtseinheiten.

• Modul B

Die­ses Modul ist für Wald­be­sit­zer und Selbst­wer­ber gedacht, die mit­tel­star­kes und star­kes Holz über 20 cm BHD unter nor­ma­len Bedin­gun­gen ern­ten wol­len. Die Kennt­nis­se wer­den in Theo­rie und Pra­xis ver­mit­telt. Der Lern­stoff umfasst 24 Unterrichtseinheiten.

Dar­über hin­aus gibt es noch wei­te­re Modu­le, die jedoch nur für Wald­bau­ern, Ange­hö­ri­ge der Feu­er­wehr und des THW oder pro­fes­sio­nel­le Baum­pfle­ger in Fra­ge kom­men. Die meis­ten Brenn­holz-Selbst­wer­ber benö­ti­gen die Modu­le A1 und A2.

In den Kur­sen wird zum Bei­spiel ver­mit­telt, wel­che Schutz­klei­dung getra­gen wer­den muss, wel­che grund­le­gen­den Schnit­te es gibt, wel­che Werk­zeu­ge die Arbeit mit der Motor­sä­ge unter­stüt­zen, wie man War­tungs­ar­bei­ten, bei­spiels­wei­se die Ket­te schär­fen, span­nen oder wech­seln, durch­führt, wie man Bäu­me ent­äs­tet, Span­nun­gen im Holz erkennt und anderes.

Woran erkennen Sie einen guten Motorsägenkurs?

Der Kurs wird von einer aner­kann­ten Orga­ni­sa­ti­on gege­ben. Der Kurs­lei­ter hat selbst Erfah­rung im Umgang mit der Motor­sä­ge. Pro Kurs soll­ten maxi­mal 7 Per­so­nen teil­neh­men. Das ist wich­tig, damit jeder Teil­neh­mer die Mög­lich­keit hat, zu üben und Fra­gen zu stellen.

Am Ende jedes Moduls wird über­prüft, ob die gestell­ten Lern­zie­le erreicht wur­den. Dadurch wird sicher­ge­stellt, dass die Teil­neh­mer den siche­ren Umgang mit der Motor­sä­ge beherr­schen. Die Teil­nah­me am Kurs wird doku­men­tiert. Am Ende erhält jeder Teil­neh­mer ein Zer­ti­fi­kat, den soge­nann­ten Motor­sä­gen­schein. Er beschei­nigt, dass der Inha­ber des Scheins weiß, wie mit einer Motor­sä­ge gear­bei­tet wer­den muss.

Die Kur­se kön­nen auf ver­schie­de­ne Arten ver­mit­telt wer­den. Sie haben bei­spiels­wei­se die Mög­lich­keit, erst einen A1 Kurs zu absol­vie­ren, das Gelern­te zu üben und dann das A2 Modul zu bewäl­ti­gen. Sie kön­nen auch A1 und A2 auf ein­mal absol­vie­ren. In einem ein­wö­chi­gen Wei­ter­bil­dungs­lehr­gang kön­nen auch die Modu­le A und B hin­ter­ein­an­der durch­lau­fen wer­den. Die­se Vari­an­te ist unter ande­rem für Wald­bau­ern interessant.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Alle Kurs­teil­neh­mer müs­sen min­des­tens 18 Jah­re alt sein Sie müs­sen kör­per­lich und psy­chisch für die Arbeit mit der Ket­ten­sä­ge geeig­net sein. Da ein Kurs­mo­dul auf das ande­re auf­baut, muss das vor­her­ge­hen­de Modul erfolg­reich abge­schlos­sen sein. Sie kön­nen zum Bei­spiel erst mit dem Modul B begin­nen, wenn Sie die Modu­le A1 und A2 erfolg­reich abge­schlos­sen haben. Zu den wich­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen gehört die PSA (per­sön­li­che Schutz­aus­rüs­tung). Sie muss bei allen Arbei­ten mit der Motor­sä­ge getra­gen wer­den. Dazu gehören:

• Forst­schutz­helm mit Gesichts­schutz oder Schutzbrille
• Gehörschutz
• Schnitt­schutz­ja­cke nach DIN EN 381–11:2002, Klas­se 1
• Schnitt­schutz­ho­se nach DIN EN 381–5, Klas­se 1
• Schnitt­schutz­schu­he nach DIN EN 20345:2007
• Arbeitshandschuhe

Eini­ge Kurs­an­bie­ter stel­len die Schutz­klei­dung. Es ist jedoch bes­ser, wenn Sie die PSA selbst kau­fen, weil sie zum Arbei­ten mit der Motor­sä­ge gebraucht wird.

Sicher arbeiten mit der Kettensäge

Benut­zen Sie die Ket­ten­sä­ge nur, wenn Sie die erfor­der­li­che Schutz­klei­dung tra­gen. Prü­fen Sie vor dem Arbeits­be­ginn den Zustand der Säge und der Ket­te. Das beinhal­tet eine Sicht­kon­trol­le auf Beschä­di­gun­gen und die Über­prü­fung der Ket­ten­span­nung. Beim Berüh­ren der Ket­te unbe­dingt Hand­schu­he tragen!
Auch wenn Sie einen Motor­sä­gen­schein haben und erfah­ren im Umgang mit der Ket­ten­sä­ge haben, soll­ten Sie nie­mals allein im Wald arbei­ten. Ver­mei­den Sie unbe­dingt, wäh­rend der Arbeit Alko­hol zu trin­ken. Füh­ren Sie immer einen Ers­te-Hil­fe-Kas­ten mit.

Der Motorsägenschein – unverzichtbar für Selbstwerber und Waldbesitzer

Die Gefah­ren bei der Arbeit mit einer Ket­ten­sä­ge wer­den oft unter­schätzt. Ein Motor­sä­gen­kurs ver­mit­telt Ihnen den rich­ti­gen Umgang mit einer Ket­ten­sä­ge. Sie ler­nen grund­le­gen­de Schnitt­tech­ni­ken und Sicher­heits­re­geln, die beim Umgang mit dem Werk­zeug not­wen­dig sind. Wenn Sie Ihr Brenn­holz selbst schla­gen wol­len, ist ein Motor­sä­gen­schein Vor­aus­set­zung. Ohne den dür­fen Sie nur mit Hand­sä­ge und Axt arbei­ten. Wäh­len Sie einen Anbie­ter, der zer­ti­fi­zier­te Kur­se abhält, damit Sie kei­ne Pro­ble­me mit der Aner­ken­nung haben.

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